Um zu zeigen, in welchem Maße sich unsere Wissenschaft entwickelt hat – und auch, um über die Historie einen kleinen Einstieg zu geben, wie sich unsere Wissenschaft entwickelte, veröffentlicht die CLB Arbeiten vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Hermann Sieveking (geboren 20. Mai 1875 in Hamburg, gestorben 4. August 1914 in Karlsruhe) war ein deutscher Physiker und Hochschullehrer für Theoretische Physik an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Er war jedoch auch an Entwicklungen und Erkenntnisse über seinen Fachbereich hinaus interessiert. Besondere Verdienste erwarb er sich um die Erforschung der Radioaktivität von Thermalquellen. Mit dem deutschen Chemiker Carl Engler entwickelte er das Fontaktoskop, ein Instrument zur Messung der Radioaktivität von Wässern, deren Emanation, d. h. der Freisetzung von Material in nicht fester oder flüssiger Form aus zumeist festen Ausgangsverbindungen. Zudem erhielt Sieveking im Wintersemester 1913 als Professor den Lehrauftrag für Luftschifffahrt und Flugtechnik in Karlsruhe. Er betrieb die Ballonfahrt und gründete die Akademische Flugschule in Karlsruhe. Sein schwaches Herz hörte auf zu schlagen, als er nur 39 Jahre alt war. Hier nun ein Ausschnitt aus seinem Buch „Moderne Probleme der Physik“. Um es einordnen zu können veröffentlichen wir zunächst das Vorwort, danach dann das Kapitel über die „Radioaktivität der Quellen“. Auch wenn man diese Texte liest, erkennt man dabei eine Faszination für Naturwissenschaften, wie es heute teilweise schon naiv erscheinen mag.

Auszug aus „Moderne Probleme der Physik“, H. Sieveking 1914

Die Radioaktivität der Quellen – Teil 1 v. 2

Autor: H. Sieveking

Fontaktoskop. Hauptbestandteil ist eine 22 cm weite, 26 cm hohe Messingblechkanne mit 3cm hohem konischen Deckel. Über den 6cm weiten, 1, 6 cm hohen Hals greift ein massiv gehaltener Deckel, der gleichzeitig den Fuß des Elektroskopes bildet.

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