Rückkopplungen: Entropie, Lebensentstehung und Gesellschaft

Rolf Kickuth

Das Thema Rückkopplungen zieht sich quer durch verschiedenste Wissenschafts- und Anwendungs­gebiete. In mehrfacher Hinsicht ist auch das Leben davon berührt – oder sogar erst möglich. Mögliche Schritte von unbelebter zu belebter Natur bilden gerade einen Fokus der Forschung und weisen erstaunliche neue Erkenntnisse auf. Es lassen sich aber auch ganzheitliche Weltbilder durch Rückkopplungen darstellen. In die Gaia-Hypothese etwa lässt sich auch das Entstehen des menschlichen Bewusstseins einbeziehen. Noch sehr in Diskussion stehen Überlegungen, die gelegentlich plakativ den 4. Hauptsatz der Thermodynamik postulieren. Demnach nimmt die Entropie nicht nur ständig zu, sondern maximiert die Zunahme und präferiert Systeme, die dazu dienen. Beispiele dafür sind sehr komplex, teilweise auch aus den Sozialwissenschaften. Demnach sind Beweise schwierig; es gibt jedoch Evidenzen dafür. Dieser Artikel vermittelt ein Gespür dafür, wie normal es sein kann, dass Leben auf mehr als einem der wohl Billionen Planeten in unserem Universum existiert, das es schwer ist, Konflikte und Kriege zu beenden – und dass wir unsere – kosmische – Zeit nutzen sollten, solange es geht.

Leben als Entropieschleuder

Hysterese am Beispiel von Bekleidungsgewohnheiten. Kommt man vom Winter her, trägt man bei T-Shirt-Temperaturen (gestrichelte Linie) noch eine Jacke. Kommt man aus dem Sommer, reicht bei gleicher Temperatur das T-Shirt  (Abb.: Rolf Kickuth).

Roter Beete-Saft in wirbelndes Wasser gegossen: Die Entropie steigt, die Komplexität zunächst auch. Wird die Entropie maximal, geht die Komplexität der Farbfiguren hingegen wieder zurück, bis nur noch ein gleichförmiges rosa Gemisch übrig bleibt. Vergleichbar dazu kann man sich den Kältetod des Weltalls darstellen  (Abb.: Rolf Kickuth).

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