Mykotherapie ohne belegte Heilversprechen – aber dennoch interessant

Autor: Prof. Dr. Wolfgang Hasenpusch

Dass wir durch ausgewogene Nahrung eine Menge für unser Wohl und unsere Gesunderhaltung tun können, ist hinlänglich bekannt. Weniger bekannt, im Gegensatz zu den Bewohnern des asiatischen Raumes, sind uns die segensbringenden Eigenschaften der Heilpilze, die in der „traditionellen chinesischen Medizin, TCM“ bereits seit Jahrtausenden zur Anwendung kommen. In unserem Lande dürfen sie nicht mit den Erkenntnissen der TCM beworben werden, da die Heilsversprechen nicht oder nach europäischen Normen nicht hinreichend wissenschaftlich belegt wurden. Obwohl in den verschiedenen Heilpilz-Zubereitungen sehr viele Substanzen vereint sind, ragen doch einige dieser Stoffe hervor. Neben den beschriebenen spezifischen Heilwirkungen der 14 Pilze [1] soll auf einigen Inhaltsstoffe besonderes Augenmerk liegen. Es sei darauf hingewiesen, dass die Informationen in diesem Artikel über Pilze und Substanzen allein dazu dienen, Kenntnisse über diese zusammenzufassen und abzurunden. Verspürt man gesundheitliche Beschwerden, ist eine ärztliche Abklärung dringend angeraten.

Präventive Gesunderhaltung durch Pilze

Die Pilze (Fungi) bilden das dritte große Reich eukaryotischer Lebewesen neben den Tieren und den Pflanzen. Sie sind wie die Pflanzen, zu denen sie lange gerechnet wurden, sesshaft, verfügen jedoch nicht über die Fähigkeit zur Photosynthese. Daher müssen sie sich wie Tiere durch die Aufnahme organischer Substanzen ernähren. Diese nehmen sie in gelöster Form aus der Umgebung auf. Nach heutiger Kenntnis sind die Pilze näher mit den Tieren als mit den Pflanzen verwandt. Es gibt unterschiedlichste Formen von Pilzen (Fotobeispiel: Pilze an einem alten Baumstumpf; Foto: Kickuth). Riesige Pilznetzwerke gibt es in der Erde; viele Bäume beziehen in Symbiose mit ihnen Nährstoffe aus dem Boden. Schleimpilze finden erstaunlich effiziente Wege, die an Intelligenz erinnern, für die Nährstoffversorgung.