Autor: Prof. Dr. Röbbe Wünschiers
Die Abwehr höherer Lebewesen gegen Mikroorganismen, schädliche Stoffe oder auch fehlerhafte eigene Zellen, das Immunsystem, ist sehr komplex. Es umfasst auch eine adaptive Immunabwehr. So kann sie sich nicht nur gegen bekannte Schadstukturen wehren, die über die angeborene Immunabwehr erkannt werden, sondern sich auch an neue oder veränderte Krankheitserreger anpassen (Abbildung 1). Dies erfordert jedoch einen Speicher, der in der Lage ist, Informationen über molekulare Strukturen zu erhalten. Solch ein Speichersystem gab den Anstoß, eine der aufregendsten Möglichkeiten moderner Gentechnologie aufzudecken und zu nutzen, die als „Genschere“ umschrieben wird. Dazu mussten die Forscher zunächst wissen, wie sich Gene zusammensetzen – diese also lesen, und dann lernen, wie man sie verändert. Beide Entwicklungen werden hier beschrieben.
Vergleich der Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Sequenziertechnologien der ersten, zweiten (engl. next generation sequencing) und dritten Generation. M=Mega, G=Giga, T=Tera (Abb.: Wünschiers).
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