Präzisionszüchtung:

Gentechnik durch die Hintertür?

 
 

Die moderne Gentechnik hat in den vergangenen Jahrzehnten für viel Begeisterung, aber auch Bedenken gesorgt. Anders als ihre Einführung in der Medizin stößt vor allem die Herstellung gentechnisch veränderter Nutzpflanzen und Lebensmittel in weiten Teilen der Bevölkerung auf unverminderte Ablehnung und Protest. Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt haben sich dagegen Züchtungsmethoden entwickelt, die ebenfalls Kenntnisse der Genomforschung und molekularbiologische Verfahren einsetzen, die neuen Pflanzensorten dann aber durch traditionelle Kreuzung erzeugen – und das mit großem Erfolg. Diese als Präzisionszüchtung bezeichnete Technik nutzt allein die natürliche Vielfalt einer Art, um bestehende Hochleistungssorten vor allem bei Weizen, Reis, Mais und Kartoffeln zusätzlich mit Widerstandskraft gegen Krankheiten, Dürre, Überschwemmung oder Salz auszustatten. Molekularbiologische Analysenmethoden erleichtern dabei die Auslese der am besten geeigneten Kreuzungspartner und senken den Aufwand an Zeit, Arbeit und Kosten beträchtlich.

 

Molekularbiologische Methoden erleichtern

und beschleunigen die Erzeugung neuer leistungsstarker Sorten


Autorin: Dr. Mechthild Kässer, Diekholzen