Bleivergiftung bei der Goldgewinnung

 
 

Mal ehrlich. Nigeria? (Abbildung 1) Über welche Kenntnisse zu diesem Land verfügt der Leser oder die Leserin dieser Zeitschrift? Sicher, einige dramatische Meldungen aus den Schlagzeilen der letzten Jahre sind geläufig: Anschläge auf christliche Einrichtungen durch fundamentalistische Gruppierungen, ölverseuchtes Wasser, ölverseuchtes Land und mit Kohlenwasserstoffen belastete Luft im Niger-Delta. Vielleicht hat man auch von der Vollstreckung der Todesstrafe durch Erhängen an dem Politiker und Umweltaktivisten Ken Saro-Wiwa und acht weiterer Menschen, deren Leben trotz internationaler Proteste nicht gerettet werden konnte, gehört. Er hatte sich gegen den Ausverkauf seines Landes und die Zerstörung ihrer Natur durch internationale Ölkonzerne engagiert. Und vielleicht ist der Name des nigerianschen Literaturnobelpreisträgers und mutigen Kämpfers für Menschenrechte, Wole Soyinka bekannt. Jedoch bereits der Name des derzeitigen Staatspräsidenten? (Goodluck Jonathan, seit 2010) Warum findet nun ein Artikel, der sich mit Nigeria beschäftigt, Eingang in die CLB?

Der Verfasser dieses CLB-Beitrags, wie auch andere Autoren, die in der CLB veröffentlichen durften, haben sich während der vergangenen Jahrzehnte mehrfach mit dem Thema „Blei“ beschäftigt: Kulturgeschichte des Elements, Bleibergbau in griechischer und römischer Zeit, Bleivergiftung in der Antike und gewerbliche Bleivergiftungen in der Neuzeit, Blei in Trinkwasser und Blei in verschiedenen Naturarchiven – irgendwann schien für den Autor das Thema Blei erschöpfend behandelt zu sein. Bis ihm vor einigen Wochen eine Veröffentlichung der „Ärzte ohne Grenzen“ (Médecins Sans Frontieres – MSF) zugeschickt wurde, in welcher über eine schreckliche, äußerst aktuelle Seite dieses Themas informiert wurde. Ergänzende Internet-Recherchen bilden die Grundlage dieses Artikels, bei dem es erneut um das Thema „Blei“ im Zusammenhang mit Nigeria geht.

Epidemie in Zamfara / Nigeria   

Autor: Udo Heitzmann