AdBlue, Dieselkat
und Euro 4 bis 5

 
 

Bei der Konstruktion und beim Betrieb eines Dieselmotors sorgt vor allem die Ruß-NOx-Schere für dicke Luft: Wenn man die Motoreinstellungen so wählt, dass weniger Stickoxide gebildet werden, erhöht sich im Gegenzug der Ausstoß an Ruß (PM = Particulate Matter) – und umgekehrt. Dazu kommt, dass der energetische Vorteil eines Dieselmotors mit seinem im Vergleich zum Ottomotor geringeren Verbrauch (bzw. höheren Wirkungsgrad) nur dann effizient genutzt werden kann, wenn nicht wie beim Vergaser-Konzept eine (fast) stöchiometrische Portion Luft (λ = 1), sondern Sauerstoff im Überschuss (λ > 1) in die Zylinder gezaubert wird. Das verschärft jedoch das Problem bei der Emission von Stickoxiden noch. Nur wenn nachmotorisch für eine effiziente Minimierung der Stickoxide gesorgt wird, braucht man innermotorisch auf diesen kritischen Schadstoff-Parameter keine Rücksicht mehr zu nehmen und kann sich dort ganz auf die Reduktion der Partikel konzentrieren. Einmal mehr ist es die reine Chemie als Wissenschaft, die einer wachsenden Weltbevölkerung bei Erhalt unserer westlichen Mobilität zu besseren Lebens- und Umweltbedingungen verhelfen soll.

Mobile SCR-Technologie zur NOx-Reduktion modelliert mit einfachen Mitteln       Autor: Prof. Dr. Viktor Obendrauf