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Als Folge der alternden Gesellschaft in Deutschland werden in Zukunft hier weniger Menschen mehr arbeiten müssen, stellte die Präsidentin der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), Prof. Dr. Barbara Albert, zur Eröffnung der 16. Stuttgarter Chemietage (30. 9. - 5. 10. 2013) in ihrem Vortrag am Institut Dr. Flad heraus. Eine Chance, dies zu bewältigen, bestünde darin, dass sich mehr Frauen mit Verantwortung in MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) einbringen können.


Vom 8. bis zum 10. Oktober hatten sich 616 Aussteller aus 28 Ländern unter anderem mit ihren Forschungsergebnissen, Technologien und Innovationen aus den Bereichen Medizin, Lebensmittelproduktion sowie Industrie und Umwelt auf der Biotechnica in Hannover präsentiert. An den drei Messetagen waren mehr als 10 000 Besucher nach Hannover gekommen. Als ein Beispiel universitärer Forschung sei der Aufbau einer weltweit einmaligen Datenbank für den Betrieb von Bioreaktoren genannt, in denen Biogas für die Energiegewinnung erzeugt wird.


Den diesjährigen Nobelpreis für Chemie erhalten Martin Karplus, Michael Levitt und Arieh Warshel aus den USA. Zitat der Nobelpreis-Jury: „Die Arbeit von Karplus, Levitt und Warshel ist bahnbrechend, weil es ihnen gelang, die klassische Physik nach Newton mit der grundlegend verschiendenen Quantenphysik zu vereinbaren.“ Das Preisgeld entspricht 920 000 Euro. Es ist leicht, sich über eine unpassende Nobelpreisverleihung zu beklagen. Das liegt teilweise auch an den Bedingungen, die Alfred Nobel damit verknüpft hat, und dem Wandel des gesellschaftlich-wissenschaftlichen Umfeldes seit der Formulierung der Preisbedingungen durch Nobel 1895. Kaum absehbar war damals wohl, dass für den Fortschritt in der Wissenschaft ein Team von mehreren tausend Forschern zusammenarbeitet, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen (wie bei der Auffindung des Higgs-Bosons durch die CERN-Crew). Kaum absehbar auch das Zusammenschmelzen der Disziplinen – und erst recht nicht die Invasion des Computers in die Wissenschaften.

Ich möchte hier jedoch anmerken, dass auch die Computerchemie – oder heute Chemoinformatik genannt (man beachte die Verschiebung des Schwerpunkt von der Chemie zur Informatik) etliche Vorgänger kennt. Aus meinem universitären Erleben heraus möchte auf Paul von Ragué Schleyer und auf János Ladik aufmerksam machen.

Eröffnung der 16. Stuttgarter Chemietage durch 1. GDCh-Präsidentin – Biotechnica 2013 mit 616 Ausstellern – Nobelpreis für Computerchemie-Methoden

Autor: Rolf Kickuth