Schwarztee: Chemisch-dynamische Aspekte von Zubereitung und Wirkungen

 
 

„The Muse‘s friend, tea does our fancy aid, Repress those vapours which the head invade, And keeps that palace of the soul serene... [1]“


Edmund Waller (1606-1687), English poet



Zu Schwarztee lassen sich viele Angaben, Hinweise und Erklärungen finden. Zu oft sind sie leider nicht belegt, in vitro gemessen und physiologisch interpretiert, plausibel aber nicht nachgewiesen oder schlicht falsch. In dieser Arbeit geht es nicht darum Mängel anderer Arbeiten aufzuzeigen, sondern die heute bekannten Fakten zusammenzustellen – so ganz im Sinne „Alle haben das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten.“ Vor diesem Hintergrund muss die umfangreich zitierte Literatur gesehen werden.

Welche Reaktionen laufen zeitlich ab, wenn ein Schwarztee zubereitet wird, welche Substanzen werden wann und in welchem Ausmaß herausgelöst. Obwohl Experimente mit Schwarztee schon 1832 gemacht wurden [2], wird mit einigen eigenen, einfachen Messungen insbesondere die Dynamik der Zubereitung aufgezeigt, auch wenn damit noch viele Fragen offen bleiben. Die Simulationen dieser zeitlichen Abläufe zeigen als einfache Modelle, wie die experimentellen Resultate interpretiert werden könnten.

Ergänzend wird als Übersicht auf die möglichen physiologischen Wirkungen der Inhaltsstoffe von Schwarztee eingegangen.

Bei den experimentellen Untersuchungen dieser Arbeit wird nur eine Tee Sorte verwendet, um fürs Erste einen Überblick zu erhalten, wohl bewusst, dass unterschiedliche Teesorten aufgrund ihrer unterschiedlichen Gehalte an Inhaltsstoffen ein ziemlich verschiedenes Verhalten zeigen können [3, 4].

Die eigenen und die zusammengetragenen experimentellen Resultate zeigen deutlich, dass die Unterschiede der Teeblätter, deren Aufbereitung, aber auch die Zubereitung der Tees und die individuellen Unterschiede bei den Wirkungen so groß sind, dass sich allgemeine Empfehlungen nur sehr beschränkt auf einzelne Personen übertragen lassen.

Positive und negative Aspekte für Genießer dieses Getränks    

Autor: Prof. Dr. Peter Bützer, St. Gallen