Schierlings-Pflanzenextrakt
als Todestrunk

 
 

Der Schierlings-Becher ist uns seit dem Todesurteil des griechischen Philosophen geläufig. Aber auch an unseren heimischen Wald und Wegrändern taucht er wieder häufiger auf. Ein Malheur, wenn Kinder die Pflanze berühren oder Haustiere sich an den Pflanzenteilen des Schierlings verköstigen wollen. Es sind erstaunlich einfache chemische Verbindungen, die eine derart starke akute und chronische Giftwirkung ausüben.

Die beiden giftigen Schierlings-Brüder

Die doldenblütenartigen Pflanzen (Apiales) treten in zwei Arten auf: als Gefleckter Schierling (Conium maculatum) und Wasser-Schierling (Cicuta virosa). Beide Arten unterscheiden sich in der Dolden-, Blatt- und Wurzelform (Abb. 1 und 2). Aber alle Pflanzenteile sind sehr giftig [1,2]. Auch wenn Toxikologen die Gifte der Schierlings-Pflanzen noch nicht alle nach den Regeln der Gefahrstoffverordnung und CLP-Vorschrift [3] eingestuft haben, allein die letalen Dosen verweisen auf das hohe Potenzial der Giftwirkungen.

Ihre Mechanismen im menschlichen Körper bedürfen ebenfalls noch einer genaueren Untersuchung.

Warum Sokrates ihn freiwillig nahm 
Autor: Prof. Dr. Wolfgang Hasenpusch