Isophoron – Produkt einer Verlegenheit

 
 

Isophoron war einst als Aceton-Trimerisat ein Weg, um eine Alternative für das überschüssige Aceton zu haben, dass bei der Phenol-Synthese nach dem industriell gängigen Cumol-Verfahren als Nebenprodukt entsteht. Heute hat das Isophoron, trotz seiner bedenkenswerten Gefahrstoff-Eigenschaften, vielfache Einsatzgebiete gefunden. Aber es bleibt wie viele ein Produkt, das in einem Netzwerk weltwirtschaftlicher Imponderabilien hängt.

Vom Aceton zum Isophoron –

Eigenschaften und Bedeutung

Im Jahre 1606 stellte der Universalgelehrte, Philosoph, Arzt und Chemiker Andreas Libavius (1555-1616), Autor der „Alchemia“ 1697, das Aceton zum ersten Mal her, indem er Blei(II)acetat, Pb(OOC-CH3)2, erhitzte. 1661 konnte der irische Naturforscher Robert Boyle (1626-1691) das Aceton durch „trockene Destillation“ aus dem Holz gewinnen, und bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts diente die „Aceton-Butanol-Fermentation“, die Umsetzung von Zucker mittels anaerober Bakterien (Clostridium acetobutylicum) als Herstellungs-Verfahren für das Aceton.

Die Wiege der industriellen Produktion des Aceton-Trimerisats steht in Herne 
Autor: Prof. Dr. Wolfgang Hasenpusch