Kunststoffe: Asien

dominiert die Nachfrage

 
 

„Seit 2007 ist der Kunstsstoffverbrauch in Asien größer als die Nachfrage in Europa  und Amerika zusammen. Der Schwerpunkt der BASF-Investitionen in Neuanlagen wird daher in den nächsten Jahrzehnten in Asien liegen“, deutete BASF-Vorstand Dr. Martin Brudermüller auf der Fachpressekonferenz Ende Juni in Frankenthal mit Blick auf die Kunststoffmesse K 2010 (27.10. - 3.11. in Düsseldorf) in die Zukunft.

Aktuell baut der Ludwigshafener Konzern eine MDI-Anlage mit einer Jahreskapazität von 400 000 Tonnen in Chongqing in West-China, einer Region mit etwa 300 Millionen Menschen. Die Abkürzung MDI steht für Diphenylmethandiisocyanate. Das sind chemische Verbindungen aus der Gruppe der aromatischen Isocyanate. MDI ist der wesentliche Rohstoff für Polyurethan und Polyamidimid bzw. für Weichschaum-, Isolierschaum- und Klebstoffe. Die Anlage in China entsteht in engem Verbund mit einem Poly­urethan(PU)-Systemhaus. Darin entwickelt man in enger Zusammenarbeit mit Kunden Anwendungen vor allem für die Bauindustrie, für Kühl- und Haushaltsgeräte, für Automobil und Transport als auch die Schuhindustrie. Laut Brudermüller wird die Anlage – die größte MDI-Anlage der  Welt – 2013 fertiggestellt und 2014 die Produktion aufnehmen.

Die BASF will 70 Prozent des Kunststoff-Umsatzes in Asien, der in diesem Jahr etwa 20 Prozent des Gesamtchemieumsatzes dort ausmacht, auch in Asien produzieren. Bis 2020 will man das Chemiegeschäft in Asien auf 20 Milliarden Euro verdoppeln. Um die Marktnähe zu den Kunden zu verbessern will man dort auch leistungsfähige Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen aufbauen. Brudermüller jedoch: „Immerhin 20 Prozent unseres Kunststoff-Umsatzes in Asien kommen aus Ludwigshafen.“ Die globale Nachfrage nach Kunststoffen werde sich mit einer Wachstumsrate von etwa fünf bis sechs Prozent pro Jahr bis 2015 fortsetzen.

BASF-Infos im Vorfeld der K 2010      Autor: Rolf Kickuth