Single-Use-Technologien auf dem Vormarsch

 
 

Mit stabilen Aussteller- und leicht zurückgegangenen Besucherzahlen hat die Achema 2012 am 22. Juni ihre Pforten geschlossen. Fünf Tage lang informierten sich 167 000 Teilnehmer (2009: 173 235) über die Angebote der 3773 (2009: 3767) Aussteller, die diese auf 136 400 Quadratmeter Ausstellungsfläche präsentierten. Von der Laborausrüstung über Komponenten und den Anlagenbau bis hin zur Verpackungsstraße war zu sehen, was in Chemie, Verfahrenstechnik und Biotechnologie gebraucht wird. Allein die Ausstellungsgruppe „Pumpen, Kompressoren und Armaturen“ umfasste erstmals mehr als 1000 Aussteller. Eins der bemerkenswerten Themen: abfällig (und aufgrund des Recyclings nicht treffend) Wegwerf-Techniken, neudeutsch Single-Use-Technologien.

Was auf den ersten Blick wie ein Affront gegen Bestrebungen der Ressourceneffizienz und Bemühungen um nachhaltiges Wirtschaften klingt kann auf den zweiten Blick durchaus Sinn machen: Die Gesamtprozesse wirtschaftlichen Handelns sind heute so komplex, dass vermeintlicher Mehrverbrauch auf der einen Seite für den Gesamtprozess eine erhöhte Effizienz ergibt. Je nach Auslegung von Statistik-Rahmendaten schneiden daher beispielsweise PET-Einweg- und Glas-Mehrwegflaschen wechselweise als Gewinner ab.

In der Chemie und Biotechnik lauten die „Druckmittel“ Modularisierung, Flexibilität, geringe Umrüstzeiten, Minimierung von Kontaminationsrisiken. Wer die Ansprüche an Produktionsprozesse in kleinem Maßstab konsequent zu Ende denkt, landet fast zwangsläufig beim Konzept der Single-Use-Technologien.

Bei Zelltheraphien werden Single-Use-Systeme wohl zum „Muss“

Achema 2012 mit stabilen Aussteller- und leicht rückläufigen Besucherzahlen     Autoren: Dechema / Rolf Kickuth