Mit Köpfchen und Reibfläche

 
 

Zu den vielen kleinen – heute wie üblich völlig unbeachteten – chemisch-technischen Errungenschaften des Alltags zählt wohl auch die Möglichkeit, ohne nennenswerte Anstrengung Feuer machen zu können. Dabei liegen die Ursprünge, ohne Muskelkraft, ohne Feuerstein und Zunder oder andere aufwändige und teure Hilfsmittel zu einem wärmenden Feuer zu kommen, noch gar nicht so lange zurück.  Verfolgt man die Entwicklung diverser Zündhilfen hin bis zu den heute gebräuchlichen Sicherheitszündern, so merkt man bald, dass das Thema Zünd- und Streichhölzer nicht nur aus chemie- oder kulturhistorischer Sicht recht ergiebig ist. Insbesondere für den Chemieunterricht bieten sich etliche Möglichkeiten, am Aufflammen eines gewöhnlichen Streichholzes chemische Gesetzmäßigkeiten und Kontexte an einem klassischen Produkt der täglichen Erlebniswelt der Lernenden zu diskutieren – solange nicht seitens der Behörden bzw. der Schulverwaltung aus „Sicherheitsgründen“ eine generelle Ächtung von rotem Phosphor und Kaliumchlorat (völlig unabhängig von der Dosis…) verordnet wird.

Microscale-Experimente mit Zündhölzern      
Autor: Prof. Dr. Viktor Obendrauf