Isolierung von Isoflavonen aus Okara

 
 

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Untersuchung zur Isolierung von sekundären Pflanzeninhaltsstoffen aus dem lebensmittelindustriellen Nebenprodukt Okara (Sojakleie). Im Okara sind vor allem die bioaktiven Isoflavone Daidzein und Genistein in ihrer Glykosid- und in der Aglykonform enthalten. Diese Verbindungen sollen mit Hilfe der präparativen Chromatographie auch großtechnisch gewonnen werden. Zunächst war im semi-präparativen Maßstab mit einer „Scoutsäule“ die Möglichkeit zu überprüfen, die vier Isoflavone aus einem ethanolischen Okaraextrakt zu isolieren. Zur Verbesserung der Ausbeuten wurde versucht, die Scoutsäule mit aufkonzentrierten Extrakten zu überladen. Um die Reinheiten der Fraktionen zu optimieren, wurde die Zusammensetzung des Eluenten und dessen Fließgeschwindigkeit variiert, was zu einer besseren Auflösung der Chromatogramme führen sollte. Bei optimalen Systemeinstellungen erfolgte im nächsten Schritt die Volumenüberladung der Scoutsäule, um eine bestmögliche Ausbeute zu erhalten. Unter denselben Systemparametern wurde dann eine lineare Maßstabsvergrößerung auf eine präparative Säule durchgeführt und zum Vergleich der Säulen eine Berechnung der Trennstufenzahlen (NTUi) und der jeweiligen Produktivitätsraten herangezogen. Es zeigt sich, dass diese erwartungsgemäß mit zunehmendem Durchmesser abnehmen. Dennoch ist ein Scale-Up und damit die Auftrennung der Agylkone realisierbar, wobei bei größeren Säulendurchmessern das trockengepackte Säulenmaterial deutlich instabiler wird. Für die Gewinnung der Glycoside Daidzin und Genistin werden jedoch sowohl bei dem semi-präparativen als auch dem präparativen System, Säulen mit höheren Trennstufenzahlen benötigt.

Präparative Chromatographie      Autoren: Dr. Ulf Schubert, Dipl.-Ing.(FH) Helen Rickhoff, Prof. Dr. Wolfgang Fichtner, A.o. Univ. Prof. Dr. Senad Novalin