Überlebenswichtige Proteine
mit technischen Anwendungen

 
 

Frostige Temperaturen unter Null sind für Lebewesen eine tödliche Bedrohung. Um in eiskalter Umgebung zu überleben, haben Pflanzen und Tiere ganz unterschiedliche Strategien entwickelt. Einige Pflanzen werfen im Herbst ihre frostempfindlichen Blätter ab, andere geben die oberirdischen Teile ganz auf und ziehen sich in ihre weniger gefährdeten Knollen oder Zwiebeln zurück, wieder andere sterben und leben nur in Form ihrer Samen weiter. Aber es gibt auch immergrüne Pflanzen, die mit Eis und Schnee zurechtkommen, selbst zarte Gebilde wie Weizenkeimlinge oder Gänseblümchen. Und auch unter wechselwarmen Tieren, die ihre Körpertemperatur nicht wie wir aktiv in einem günstigen Bereich halten können, gibt es erstaunliche Überlebenskünstler: Schneeflöhe, die auch unter Null munter sind, Maden, die sogar Minustemperaturen von 20-30 °C trotzen, oder Fische der Eismeere, denen eigentlich das Blut in den Adern gefrieren müsste. Ihr Geheimnis sind körpereigene Kälteschutzmittel in den Zellen. Die wirksamsten sind Frostschutz-Eiweiße.

Frostschutz-Eiweiße   Autorin: Dr. Mechthild Kässer